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\section{VL vom 07. Dezember 2010}
\subsection{FO Theorien}
\begin{enumerate}
\item $\Taut(\tau)$ ist Theorie:
\begin{enumerate}
\item erfüllbar, denn $\Afrak\models\Taut(\tau)$ für jede Struktur
$\Afrak$
\item Wenn $\Taut(\tau)\models\psi$ erfüllbar, dann ist $\varphi$
Tautologie, also $\varphi\in\Taut(\tau)$
\end{enumerate}
Nicht vollständig, denn es gibt Sätze $\varphi$, die weder Tautologie
sind noch unerfüllbar (also $\NOT\varphi$ keine Tautologie).
\item $\cl(\emptyset)$ ist genau $\Taut(\tau)$, also nicht vollständig.
\item Vollständig: Für jede Struktur $\Afrak$ und FO-Satz $\varphi$
gilt: $\Afrak\models\varphi$ oder $\Afrak\models\NOT\varphi$.
\item Nicht vollständig: Wenn $\mathcal{K}$ die Klasse aller
Strukturen, dann $\Th(\mathcal{K}) = \Taut(\tau)$
\end{enumerate}
\subsection{?? (vor Axiomatisierung)}
\begin{description}[style=nextline]
\item[(1)$\IMPL$(2)]
Sei $\Gamma$ vollständig. Da $\Gamma$ erfüllbar gibt es Struktur
$\Afrak$ mit $\Afrak\models\Gamma$, also $\Gamma\subseteq\Th(\Afrak)$.
Es gilt auch $\Th(\Afrak)\subseteq\Gamma$: Wenn $\varphi\in\Th(\Afrak)$,
dann $\varphi\in\Gamma$ oder $\NOT\varphi\in\Gamma$. Letzteres ist
unmöglich wegen $\Afrak\models\Gamma$.
\item[(2)$\IMPL$(3)]
Sei $\Gamma=\Th(\Afrak)$, $\Afrak', \Afrak''$ Meodell von $\Gamma$ und
$\Afrak'\models\varphi$. Zu zeigen: $\Afrak''\models\varphi$. Wegen
$\Afrak\models\varphi$ oder $\Afrak\models\NOT\varphi$, also
$\varphi\in\Gamma$ oder $\NOT\varphi\in\Gamma$. Da $\Afrak'\models\Gamma$
und $\Afrak'\models\varphi$ ist letzteres unmöglich. Also $\varphi\in\Gamma$
und wegen $\Afrak''\models\Gamma$ also auch $\Afrak''\models\varphi$.
\item[(3)$\IMPL$(1)]
Seien alle Modelle von $\Gamma$ elementar äquivalent, und $\varphi\in
FO(\tau)$. Angenommen, $\varphi\not\in\Gamma$ und $\NOT\varphi\not\in\Gamma$.
Dann $\Gamma\not\models\varphi$ und $\Gamma\not\models\NOT\varphi$, also
gibt es Modelle $\Afrak, \Afrak'$ von $\Gamma$ mit $\Afrak\models\varphi$
und $\Afrak'\models\NOT\varphi$. Dan sind $\Afrak$ und $\Afrak'$ nicht
elementar äquivalent.
\end{description}
\subsection{Axiomatisierbarkeit}
\begin{description}
\item[\enquote{$\Leftarrow$}]
Sei $\Gamma$ eine Theorie und $\varphi_1, \varphi_2, \ldots$ rekursive
Aufzählung von $\Gamma$.
Für $n\geq1$ definiere
\[
\psi_n = \varphi_n \AND true \AND \dots \AND true \qquad \text{$n$ mal}
\]
wobei \enquote{$true$} eine feste FO-Tautologie ist, z.B. \enquote{$c=c$}.
Sei $\Pi=\set{\psi_1,\psi_2,\psi_3,\dots}$. Offensichtlich gilt
$\Gamma\EQUIV\Pi$, also auch $\Gamma=\cl(\Pi)$. Es bleibt zu zeigen, dass $\Pi$
entscheidbar ist. Der Algorithmus ist wie folgt: Bei Eingabe $\psi$
berechnet er zunächst $m=|\psi|$, die Anzahl der Zeichen in $\psi$. Da
$|\psi_n| \geq n$ für alle $n$, kann $\psi\in\Pi$, wenn
$\psi\in\set{\psi_1,\dots,\psi_m}$. Der Algorithmus kann dies leicht prüfen,
indem er $\psi_1,\dots,\psi_m$ aufzählt (via $\varphi_1,\dots,\varphi_n$).
\item[\enquote{$\Rightarrow$}]
Sei $\Gamma$ eine FO-Theorie mit Axiomatisierung $\Pi$. Wir werden später
zeigen, dass FO kompakt ist und alle FO-Tautologien rekursiv aufzählbar
sind. Wegen $\varphi\in\Gamma=\cl(\Pi)$ gibt es also endliche Teilmenge
$\Pi_f\subseteq\Pi$ mit $\Pi_f\models\varphi$. Der Algorithmus kann also
alle Paare $(\Pi_f,\psi)$ aufzählen mit $\Pi_f\in\Pi$ endlich und $\psi$
FO-Tautologie. Er eliminiert alle Paare, für die $\psi$ nicht die Form
$\ANDop\Pi_f\IMPL\vartheta$ hat. Die $\vartheta$-Komponenten der verbleibenden Paare
sind eine Aufzählung von $\Gamma$.
\end{description}
\begin{enumerate}[start=2]% wo ist 1??
\item Mit 1. reicht es zu zeigen: jede vollständige Theorie $\Gamma$
ist entscheidbar, gdw. sie rekursiv aufzählbar ist.
\begin{description}
\item[\enquote{$\Leftarrow$}] trivial.
\item[\enquote{$\Rightarrow$}]
Wenn $\Gamma$ rekursiv aufzählbar, so kann man $\varphi\stackrel{?}{\in}\Gamma$
entscheiden, indem man $\Gamma$ aufzählt: \enquote{ja} antwortet,
wenn $\varphi$ generiert wird und \enquote{nein}, wenn $\NOT\varphi$
generiert wird.
\end{description}
\end{enumerate}
\qed